Sonntag, 1. Juni 2008

Die Benutzung der Hupe im Straßenverkehr...

Wenn ich in Dresden durch die Stadt gehe und es hupt ein Auto. Was mache ich da? Ich versuche unter Einsatz von Hals und Hüfte meine Sehorgane (evtl. mit Sehhilfe) Richtung Geräuschequelle auszurichten. Nicht so in Israel! Die aktive Benutzung der Hupe stellt hier einen elementaren Bestandteil des Straßenverkehrs dar. Vielmehr noch hat man den Eindruck es werden Botschaften auf Basis von Länge und Intensität des Hupens ausgetauscht. Man stumpft dem eigentlichen Gefahrensignal gegenüber ab und ändert an seinem momentan Verhalten nichts.
Auch das „Präventiv Hupen“ ist gerade in Jerusalem stark verbreitet. Hält man mit seinem Auto zum Beispiel den dritten Platz vor einer roten Ampel inne, so hupt man bevor es Grün wird. So möchte der Kenner der Ampelschaltung, die Anderen an seiner Kompetenz teilhaben lassen. Schließlich kennt nicht jeder die Schaltzeiten auswendig. Manchmal kommt es zu vereinzeltem Fehlhupen, weil sich die Ampelschaltung geändert hat. Es wird in solchen Situationen öfters gehupt um das Aufmerksamkeitspotential aufrecht zu erhalten. Dabei muss man klar sagen, dass sich Israelis und Araber in der Beziehung nicht unterscheiden.
Einmal sah ich wie ein Fahrlehrer seiner neuen Schülerin eine Einweisung im Fahrschulauto gab. Noch bevor er auf Gas oder Gangschaltung zeigte, sollte sie die Hupe testen.

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