Seit Tagen gibt es in Jerusalem nur ein Thema, nicht Winograd, Gaza oder Olmert... sondern Schnee? Ja es schneit und alles liegt lahm in Jerusalem. Schaut selbst:
Ich werde vom 01. September 2007 bis 31. August 2008 in Jerusalem bei einer Friedensorganisation arbeiten. Mit diesem Blog möchte ich alle erreichen die sich über meine Tätigkeiten im Beit Ben Yehuda und im Beit Frankforter informieren möchten.
Mittwoch, 30. Januar 2008
Samstag, 19. Januar 2008
Weihnachtsdepression, Eskalation und die Zusammenhänge…
Lange ist es her, dass ich etwas veröffentlicht habe. Ich habe viel gearbeitet, war trotzdem viel unterwegs und habe viele interessante Leute getroffen. Und nicht zu vergessen - meine Schwester war mich besuchen. Die Menge an Beschäftigung hat mich aber nicht davon abgehalten in eine schwache bis mittelmäßige Weihnachtsdepression zu verfallen. An Weihnachten seine Familie nicht um sich zu haben ist das Eine, aber in einem Land zu leben wo gar kein Weihnachten gefeiert wird, noch etwas ganz Anderes. So langsam glaube ich mich aber wieder gefangen zu haben, was nicht zuletzt auch meiner Schwester geschuldet ist. Danke Jana.
Nun aber zum Kern der Sache, die gestrige Tagesschau hat mich dazu angehalten etwas zu schreiben. Nicht weil ich irgendeine Stellung beziehen kann oder will, sondern um zu zeigen in wie weit mich die neue (immerwährende) Eskalation der Gewalt in und um Gaza berührt. In den letzten drei Tagen sind weit über hundert Qassam-Raketen Richtung Israel abgefeuert worden. Worauf hin die IDF militärische Operationen im Gaza-Streifen durchgeführt hat. Hierbei starben 30 Palästinenser von denen ein Großteil Zivilisten waren. Nimmt man die Medien außen vor, bekommt man nichts davon mit, jedenfalls in Jerusalem. Nicht einmal die Sicherheitsmaßnahmen - sieht man vom Bush Besuch ab - sind signifikant angestiegen. Es sind Dinge wie die Anleitung zum Bau von Qassam-Raketen die ich in einem palästinensischen Laden in Bethlehem gefunden habe. Für 21 Schekel (3,80€) bekommt man ein DIN A4 großes Buch mit 200 Seiten indem auf Arabisch und mit vielen Illustrationen erklärt wird, was man zum Bau einer Qassam benötigt.
Oder die Tochter meiner Arbeitskollegin, sie absolviert gerade ihren dreijährigen (!) Militärdienst. Sie ist in Sderot stationiert. Der Ort auf den schon seit Monaten palästinensische Qassam-Raketen fliegen. Wenn ich am Abend etwas über Raketeneinschläge gehört habe, frage ich natürlich am nächsten Morgen wie es ihrer Tochter geht.
Oder der ecuadorianische Volontär der in einem Kibbuz nahe dem Gazastreifen von einem palästinensischen Scharfschützen erschossen wurde. Er hat andere Arbeit gemacht, kam aus einem anderen Land und war viel näher am Gazastreifen. Aber war er doch genauso ein Freiwilliger.
So wird der Konflikt auch für mich zu einer Sache die ständig im Bewusstsein ist. Und ich habe jetzt schon keine Lust auf die Leute in Deutschland die ganz genau wissen wie der Konflikt zu lösen ist.
Euer André
p.s. Schöne Geburtstagsgrüße an Seppel, Jörg und meine beiden Omas.
Nun aber zum Kern der Sache, die gestrige Tagesschau hat mich dazu angehalten etwas zu schreiben. Nicht weil ich irgendeine Stellung beziehen kann oder will, sondern um zu zeigen in wie weit mich die neue (immerwährende) Eskalation der Gewalt in und um Gaza berührt. In den letzten drei Tagen sind weit über hundert Qassam-Raketen Richtung Israel abgefeuert worden. Worauf hin die IDF militärische Operationen im Gaza-Streifen durchgeführt hat. Hierbei starben 30 Palästinenser von denen ein Großteil Zivilisten waren. Nimmt man die Medien außen vor, bekommt man nichts davon mit, jedenfalls in Jerusalem. Nicht einmal die Sicherheitsmaßnahmen - sieht man vom Bush Besuch ab - sind signifikant angestiegen. Es sind Dinge wie die Anleitung zum Bau von Qassam-Raketen die ich in einem palästinensischen Laden in Bethlehem gefunden habe. Für 21 Schekel (3,80€) bekommt man ein DIN A4 großes Buch mit 200 Seiten indem auf Arabisch und mit vielen Illustrationen erklärt wird, was man zum Bau einer Qassam benötigt.
Oder die Tochter meiner Arbeitskollegin, sie absolviert gerade ihren dreijährigen (!) Militärdienst. Sie ist in Sderot stationiert. Der Ort auf den schon seit Monaten palästinensische Qassam-Raketen fliegen. Wenn ich am Abend etwas über Raketeneinschläge gehört habe, frage ich natürlich am nächsten Morgen wie es ihrer Tochter geht.
Oder der ecuadorianische Volontär der in einem Kibbuz nahe dem Gazastreifen von einem palästinensischen Scharfschützen erschossen wurde. Er hat andere Arbeit gemacht, kam aus einem anderen Land und war viel näher am Gazastreifen. Aber war er doch genauso ein Freiwilliger.
So wird der Konflikt auch für mich zu einer Sache die ständig im Bewusstsein ist. Und ich habe jetzt schon keine Lust auf die Leute in Deutschland die ganz genau wissen wie der Konflikt zu lösen ist.
Euer André
p.s. Schöne Geburtstagsgrüße an Seppel, Jörg und meine beiden Omas.
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